Etwas südwestlich von Page, Arizona, verläuft der Waterholes Canyon direkt unter dem Highway 89 hindurch und bietet damit auch Wohnmobilisten und Nutzern geländeungängiger (Miet-)Wagen eine kurze aber interessante Wanderung in einem der nicht kommerziell „bewirtschafteten“ Canyons im Umland. Der Canyon liegt in Navajo Stammesgebiet und sein Betreten ist permitpflichtig! Permits gibt es beim Upper Antelope Canyon oder direkt bei den Navajo-Parkverwaltung neben dem Chapter House in LeChee (Coppermine Rd, 3 mi südlich von Page, weiße Baracke rechts auf dem zweiten „Hof“ etwas nach hinten versetzt). Mit 5$ (pP und Tag) ist das Permit in Relation zu den Preisen für andere Canyons im Umland kaum der Rede wert!
Direkt am Highway 89 (kurz nach dem Parkplatz zum Horseshoe Bend) befindet sich der kleine Parkplatz unmittelbar vor der Brücke über den Canyon. Von dort folgt man Pfadspuren und Steinmänchen nach Osten in den Canyon hinein.
Der Westteil des Canyons (in Richtung Colorado) ist nur kurz problemlos passierbar.
Das Autowrack, das unter der Brücke den Weg versperrte ist heute nur noch hüfthoch und problemlos zu untersteigen, bald jedoch kommt man an eine Abseilstelle unter der der Canyon einige Meter abfällt und sich sehr verängt. Auf der Karte die man zum Permit gereicht bekommt ist der Bereich westlich der Brücke aber ohnehin als „off limit“ gekennzeinchen. Trotzdem findet man bereits auf diesem Stück, je nach Sonnenstand, schon ein paar gute Motive.
Das längere zugängliche Stück bildet der Canyon vom Einstieg nach Osten bis unter die Stromleitung. (Alles dahinter ist Konzessionsgebiet und kommerziellen Anbietern vorbehalten. Wir kamen allerdings noch nicht mal soweit, kurz davor scheiterten wir an einer Steilstufe, die dort sonst zu findende Leiter hatte die Flash Flood, wenige Tage vorher, weit den Canyon hinunter gespühlt und tief im Schlamm eingegraben.
Als wir dort waren, hatte es die Nacht über und noch den ganzen Vormittag geregnet, stellenweise wateten wir also bis zu den Oberschenkeln im Wasser! Normalerweise sollte der Canyon aber trockenen Fußes zu durchwandern sein. So war es aber natürlich viel spannender 😉
Der Canyon ist nicht sehr tief, für gutes Licht sollte man also eher tiefstehendere Sonne bevorzugen, sonst sind die Kontraste zu hoch und nicht mehr zu handhaben. Am Abend lohnt sich der Rückweg am nördlichen Canyonrand entlang, dort finden sich einige schöne Strukturen.
Natürlich kann der begehbare Teil des Waterholes Canyons (fotografisch) nicht mit den Antelope Canyons mithalten. Gott sei dank aber eben auch nicht beim Andrang!