Frühherbst-Foto-Marathon Teil II

6D_07875_HDR_400Nach der Early-Bird-Session gestern sollte es heute nach Rathen gehen, erst auf der Fahrt entschied ich mich dann aber doch für ein anderes Ziel.

Blick vom Mittleren Torstein gegen die Schrammstein-aussicht.

Kurz vor vier stehe ich auf, raffe mein Zeug zusammen und da ich noch etwas vor dem Wecker wach geworden binr, entschließe ich mich, mir noch Tee in der Thermosflasche mitzunehmen, da es verspricht draußen schon recht kühl zu sein. Noch kurz beim Bäcker vorbei (Taxifahrer, Polizisten und Rettungsdienstler kennen immer mindestens einen Bäcker, der schon aus der Backstube ab früh um 3 Uhr verkaufen 😉 ) dann weiter Richtung Pirna. Der Himmel ist sternenklar, ohne Wolken aber es gibt schon in der Stadt an einigen Stellen Nebel. Nach einigem mentalen Hin- und Her entscheide ich mich, in Pirna gerade durchzufahren und statt nach Rathen, in die Schrammsteine, zum Mittleren Torstein, zu fahren. Von dort bieten sich exzellente Möglichkeiten, sowohl gegen Sonnenaufgang, als auch dann mit dem Licht. Diesmal will ich über den Alten Weg aufsteigen und nicht erst über die Seydsche Variante ausgesetzt herumqueren ins Hohe Schrammtor. Zunächst mal aber heißt es, über Obrigensteig und Wildschützenstiege überhaupt bis auf die Schrammsteine zu kommen.

Da ich den Alten Weg nicht kenne, muss ich oben erst den Kletterführer konsultieren. Sehr einladend sieht der Weg nicht aus, zumal der Einstieg überhängt! Man kann aber von rechts hinenqueren und dann geht das Klettern, auch mit dem großen Gepäc, ganz gut. Der folgende Seitenkamin nach rechts erwiest sich allerdings als zu eng für den Rucksack. Ich versuche es über die Variante links. Einen Absatz und einen Durchschlupf durch den ich Rucksack und Stativ voranwuchte, dann oben über die Klemmblöcke wieder in den rechten Seitenkamin hinein. Es bedarf einiger Anstrengung mit dem schweren Gepäck über die Blöcke zu kommen. Die Tritte auf denen man durch den Kamin spreizt sind sehr unangenehm schmierig. Auf dem Absatz unterm Gipfel muß ich dann erst eine Verschnaufpause einlegen. Leider bin ich inzwischen schon recht spät dran und das Glühen am Horizont flaut schon wieder ab. Die ersten Fotos mache ich noch von diesem Absatz aus, dann muße ich alles wieder zusammenpacken für den Weiterweg. Die Schlusswand zum Gipfel erweist sich noch einmal als sehr ausgesetzt, man blickt ziemlich weit hinunter in die Ostwand! Der Nebel ist leider etwas ungerecht verteilt, auf der Binnenseite, unterm Müllerstein zu wenig und auf der Elbseite zu viel, so dass kaum etwas von der Schrammsteinkette herausschaut.

6D_07810_ML_400Jetzt ist nicht mehr viel Zeit bis zum Sonnenaufgang. Leider – denn so muss der Tee im Rucksack bleiben. Den Sonnenaufgang selbst, will ich in der Totale über der Schrammsteinaussicht haben. Allerdings wird die Sonne schnell sehr grell und man hat mit Flairs und Blendenflecken zu kämpfen. Ich helfe mir dabei oft mit einer zweiten Belichtungsserie bei der ich die Sonne abdecke. (Hier habe ich die Sache ausführlich vorgestellt.)

6D_07907_400Dann aber werden die Ränder des Blickfeldes interessanter. Das warme Streiflicht der Sonne verspricht hier gute Möglichkeiten. Hier kommen eher lange Brennweiten zum Einsatz.

6D_07912_400Bloßstock mit 200mm und Elbtal in Richtung Schmilka mit 90mm

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Nach Norden ist die Perspektive leider nicht so spannend. Aus der endlosen ungegliederten Nebelfläche erheben sich weit weg Lilienstein und die Festung Königstein.

Der Gipfel des Mittleren Torsteins ist stark gegliedert und man muss zwischen den einzelnen Gipfelblöcken hin und her um die beste mögliche Perspektive zu bekommen. Da heißt es oft wieder den Rucksack einpacken, schließen 6D_07943_400und zum nächsten Punkt wuchten.

Einer der Höhepunkte ist auf jeden Fall die Perspektive von Oben auf die Felsen der Schrammsteinkette die vom ersten Licht angestrahlt aus dem Nebel ragen. Oder eben auch nicht, wie heute.
Leider kann ich am Gipfel keine Abseilstelle nach Süden finden. Das heißt, ich habe nicht nur Seil und Gurt umsonst hier hoch geschleppt sondern ich muss den gleichen Weg, inklusive aller anstrengenden, engen und unangenehmen Stellen wieder absteigen. Im Kamin über den Blöcken passiert es dann auch prompt ich rutsche weg und lande unsanft auf dem Hintern. Ungefährlich an dieser Stelle des Weges aber recht schmerzhaft. Endlich wieder unten (der Abstieg ist ja immer unangenehmer als der Aufstieg, besonders mit dem schweren Gepäck) wende ich mich zum Frühstücksplatz. So nennt man die breite Terrasse oberhalb des Dreifingerturmes.6D_08241_400

Die Lichtsituation ist hier sehr schwierig, die Kontraste sind sehr hoch und die Sonne droht einem ständig ins Objektiv zu scheinen.

Ich bin auch schon etwas knülle und  Konzentration und Elan sind nicht mehr bei jedem Bild gleich hoch.

Da der Nebel noch anhält widerstehe ich der Versuchung hier zu beenden und sich einfach mit einer Tasse Tee hinzusetzen und den Anblick ohne den Zwang zu fotografieren zu genießen. Statt dessen gehe ich wieder zurück in Richtung Tante. Immer auf der Suche nach einer guten Perspektive auf die Schrammsteine. Die verbergen sich leider mehr oder weniger hartnäckig im Nebel. Ein zwei Bilder werden noch bevor ich wieder in die Scharte unterm Onkel absteige und drüben wieder hinauf klettere. 6D_08472_400Ich folge dem Terrassenweg noch ein Stück weil ich mir noch einen guten Blick auf die Kette erhoffe. Leider spielt der Nebel nicht mit und gibt die Felsen nicht frei, so wie ich es gern hätte. Das Stück hinauf über den Sattel wo ich wieder auf dem Weg zur Schrammsteinaussicht lande ist anstrengend und schlaucht sehr. Dann geht es über den Gratweg und Richtung Schmilka.

Die Tour findet ihr Ende übrigens an der breiten Kluft als die letzten Reste des Nebels am Rauschenstein aufsteigen.6D_08584_400 Dort komme ich dann auch endlich in Ruhe zu meinem Tee 😉

 

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